Sehr geehrter Herr Schlüter,
Meine Antwort: Ein solcher Rotor wurde bereits 1973 unter
der Bezeichnung “EXPERT-ROTOR” zusammen mit einem Bausatz für das
Heben und Senken der Taumelscheibe für die Modelle “Bell-Huey-Cobra”,
“DS-22” und “Gazelle” geliefert.
Bei dieser Konstruktion war die Stabistange
in den Blattverstellhebeln gelagert und hatte in der Mitte einen zweiarmigen
Verstellhebel. Von der vertikal beweglichen Taumelscheibe gingen zwei Gestänge
zu je einem dieser Hebelarme. Wurde die Taumelscheibe (zur zyklischen Blattverstellung)
gekippt, verdrehte der Verstellhebel die Stabistange und damit die Steuerflügel.
Da die Stabistange an den Blattverstellhebeln gelagert war, wurde ihre
Neigung 1:1 auf die Rotorblätter übertragen.
Dieser Rotor funktionierte, an den damaligen Ansprüchen gemessen, recht gut aber es gab gelegentlich Probleme mit dem Spurlauf. Der Grund war, dass das gesamte Gewicht der Stabistange mit Steuerflügeln einschl. Taumelscheibe nebst allen Gestängen auf die Servos drückte. Die waren damals noch nicht so kräftig wie heute was zur Folge hatte, dass die Stabistange in vertikaler Richtung nicht immer präzise fixiert war. Es kam vor, dass bei einer vertikalen Beschleunigung des Hubschraubers die Stabistange dieser Bewegung nur verzögert folgte. Je schneller eine Vertikalbewegung des Hubschraubers war (gewollt oder ungewollt) um so mehr machte sich dieses “Nachhinken” der Stabistange bemerkbar und im ungünstigen Fall kam es zu einem vertikalen Aufschaukeln. Trotzdem bestach die Anordnung durch ihre
Einfachheit und ich habe mit vielen Varianten experimentiert:
Die Anordnung “C” habe ich 1975 noch mal
aufgegriffen, als ich erneut mit der Bell-Hiller-Mischung experimentierte.
Aber auch hier trat das Problem der vertikalen “Weichheit” auf.
Die heute selbstverständlichen kräftigen und steifen Servos und Servohebel und die Mischmöglichkeiten zum direkten Ansteuern der Taumelscheibe gab es damals noch nicht. Seinerzeit hieß die Entscheidung:
Mit diesen Merkmalen entstand (1975/76) der Kollektiv-Rotorkopf für das “Heli-Baby” und (1976/77) der Kopf für die “Bell 222” mit Bell-Hiller-Mischung, auch “Heli-Boy” und “System-80” genannt. Spurlaufprobleme wegen vertikal verschiebbarer Stabistange gab es nicht mehr. Seit dem habe ich der präzisen, vertikalen Lagerung der Stabistange (auch beim Novo-Tec-Rotor mit den die Steuerung vereinfachenden Multimischhebeln) den Vorzug gegeben. Mit freundlichen Grüssen,
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